TOUCHDOWN. Eine Ausstellung mit und über Menschen mit Down-Syndrom

Touchdown21 – Unser Ausflug nach Bonn

Nach einer halbstündigen Verspätung konnte es am Samstag früh endlich Richtung Bonn losgehen. Unsere 4-stündige Fahrt verging durch viele gute und lebhafte Gespräche wie im Flug und schon landeten wir in der wunderschönen Bonner Südstadt, wo wir herzlich in unserer tollen Unterkunft begrüßt wurden. Aus unserem ursprünglichen Plan, die Stadt zu erkunden, wurde schnell ein sehr gemütlicher Küchen-Plauder-Nachmittag bei Kaffee und belegten Brötchen.

Später am Abend erlagen wir aber dann doch noch dem Südstadtcharme und fanden uns in der Nähe in einem schnuckligen italienischen Restaurant wieder. Bei einem guten Tröpfchen Wein konnten wir ein wunderbares, vielfältiges Abendessen genießen. Es war wirklich für jeden Geschmack etwas dabei – und durch die charmanten Überredungskünste unseres Kellners genossen wir alle (fast ohne schlechtes Gewissen) noch ein absolut himmlisches Schokoladensouflee mit Vanilleeis auf Himbeerspiegel. Zufrieden kehrten wir dann in unser Hotel zurück, um für den nächsten Tag gut ausgeschlafen zu sein (manche von uns bekamen in der vorigen Nacht nämlich nicht allzu viel davon ab 🙂 ).

Der Sonntag begann mit einem reichhaltigen Frühstück und schon ging es frisch gestärkt zu Fuß zur Bundeskunsthalle. Nach Ticketlösung tauchten wir ein in die Welt der TOUCHDOWN Ausstellung. Der Comiczeichner Vincent Burmeister hat mit eindrucksvollen Illustrationen die “Landung der Ausserirdischen“ bildlich dargestellt, um durch die einzelnen Stationen der Ausstellung zu führen. Uns erwarteten dort viele Geschichten von und mit Menschen mit Down Syndrom, diverse Kunstwerke, Zeugnisse aus verschiedenen Kulturen und Zeiten, aber auch Momentaufnahmen und Einblicke in die Sichtweisen verschiedener Menschen mit Down Syndrom. Die informative Seite kam ebenso nicht zu kurz, sodass wir unter anderem noch vieles über John Langdon Down, seine Familie und seine Forschungen erfuhren. Auch die schlimme Vergangenheit der NS-Zeit wurde in einem Raum aufgearbeitet. Diese Geschichten und Ausstellungsstücke waren ziemlich erschreckend und verstörend, und wir brauchten danach erst einige Momente, um wieder zu uns zu finden. Ein Raum weiter wurde sowohl über die Entstehung des Down Syndroms berichtet, als dass auch das schwierige Thema Pränataldiagnostik aufgegriffen wurde. Auch fanden sich hier zum Beispiel Aquarelle von berühmten Personen, die Familienmitglieder mit Down Syndrom haben und weitere Erfahrungsberichte und Fotografien.

Highlight für uns war natürlich die Tandemführung – hier trafen wir auf Anne Leichtfuß, welche zur Ohrenkuss-Redaktion gehört und Übersetzerin für leichte Sprache ist, und als Tandempartnerin stand ihr Andrea Halder zur Seite. Beide gaben uns einen sehr interessanten und tiefen Einblick in die Welt des Down Syndroms und seiner Geschichte. Andrea Halder vermittelte uns mitunter sogar Ihre persönlichen Einblicke und wir waren äußerst beeindruckt. Während der gesamten Ausstellung gab es für uns Momente, in denen wir herzlich lachen konnten, ergreifende Momente, Momente zum Schmunzeln, berührende Momente,… die ganze Gefühlspalette war vertreten und es war absolut lohnenswert, die Ausstellung zu besuchen.

Besonders gefreut hat es uns zu erfahren, dass es so viele interessierte Menschen gibt – die erwarteten Besucherzahlen wurden bereits jetzt um das Vielfache übertroffen!

Ruhigen Gewissens können wir also allen Interessierten den Besuch der Ausstellung ans Herz legen – sie ist noch bis zum 12. März 2017 in Bonn zu sehen.

http://www.touchdown21.info/de/startseite/index.html

 

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